Die Gefahr im Kopf – Todgeweihte schreiben anders (autofiktionaler Roman)
Ausgabe:
1, Auflage 2023
Autor:
Jan Bergrath
Verlag:
Kontrast Verlag
Pfalzfeld
Seiten:
235 Seiten
Preis:
14,90 Euro
ISBN:
978-3-94120096-8
Anmerkungen:
auch in elektronischer Form erhältlich
Rezension:
Bei dem Roman „Die Gefahr im Kopf - Todgeweihte schreiben anders“ handelt es sich um einen autofiktionalen Text, bei dem der Autor Jan Bergrath trotz Namensgleichheit nicht identisch ist mit dem Romanerzähler Jan Bergrath. Die Aufteilung wird im Nachwort erläutert. Die folgende Rezension bezieht sich auf den Roman in seiner Gesamtheit.
Der freiberufliche LKW-Fachjournalist Jan Bergrath, der während seines Studiums selbst als LKW-Fahrer tätig war, erleidet im Frühjahr 2022 einen Rückfall des zuvor behandelten Non-Hodgkin-Lymphoms. Es liegt Lymphomgewebe im Gehirn vor, wodurch bereits die Bewegung eines Arms stark eingeschränkt ist. In der Universitätsklinik Köln wird er mittels Chemotherapie ohne wirklichen Erfolg behandelt. Geplant wird eine Hochdosis-Chemotherapie zum vollständigen Abbau des blutbildenden Systems samt der entarteten Lymphomzellen mit der anschließenden Übertragung der eigenen Blutstammzellen (autologe Stammzelltransplantation). Jedoch können aus seinem Blut keine geeigneten Stammzellen gewonnen werden. So wird Ende 2022 eine CAR-T-Zell-Therapie durchgeführt, bei der seine eigenen T-Lymphozyten gentechnisch dahingehend verändert werden, dass sie die Krebszellen angreifen. Leider ist der Erfolg zeitlich begrenzt. Anfang 2023 tritt ein weiterer Rückfall in Form eines Lymphoms unter der Achsel auf, das mittels Bestrahlung behandelt wird. Im Zuge einer Corona-Infektion schwellen seine Lymphknoten am Hals deutlich an, was zunächst für eine Folge der Infektion gehalten wird. Es handelt sich jedoch um einen erneuten Lymphomrückfall. Im März 2023 wird im Rahmen einer klinischen Studie eine Therapie mit dem bispezifischen Antikörper Glofitamab begonnen, der gute Wirkung zeigt.
Diese komplexe Krankengeschichte verdeutlicht, was die Ärztin zu Jan Bergrath im Zuge der Therapie sagt: „In der Medizin läuft selten alles nach Plan. Wir sind keine Maschinen, die man programmieren kann. Es ist als Patient wichtig, einen Plan zu haben, ja natürlich, aber am besten man rechnet immer damit, dass etwas dazwischenkommen kann und nicht alles nach Plan laufen wird.“
Während seiner Therapie und insbesondere seinen Aufenthalten zu Hause bleibt Jan Bergrath, der bereits diverse Auszeichnungen für seine journalistische Tätigkeit erhalten hat, aktiv. Er fährt soweit möglich Fahrrad, treibt Sport, verfasst zur Krankheitsbewältigung den vorliegenden Roman und recherchiert weiterhin als freier LKW-Fachjournalist. Sein besonderes Interesse gilt den harten Arbeitsbedingungen der osteuropäischen LKW-Fahrer, die den größten Teil der Materialtransporte im westlichen Europa übernehmen.
Rezensent(in):
Rezensentin: Dr. rer. nat. Birgit Grohs, DLH-Patientenbeistand
Adresse für Bestellungen:
über Buchhandel bestellen