In Vivo. Diagnose Lymphknotenkrebs: erforscht und durchlebt
Ausgabe:
1. Auflage 2012
Autor:
Paul Paulson
Verlag:
Epubli Verlag
Berlin
Seiten:
140 Seiten
Preis:
12,80 Euro
ISBN:
978-3844218435
Anmerkungen:
Erfahrungsbericht eines Patienten mit Follikulärem Lymphom
Rezension:
Der Autor, ein Molekularbiologe, schrieb seine Doktorarbeit über ein Thema aus dem Bereich der Lymphome, bevor er selbst erkrankte. Er hat seinen Erfahrungsbericht bezeichnenderweise „In Vivo“ betitelt und erweitert mit den Worten: „Lymphknotenkrebs: erforscht und durchlebt“. Der Wissenschaftler, der gewohnt war, seine Studien „In vitro“, nämlich im Reagenzglas, zu betreiben, ist nun plötzlich in der Situation, als Betroffener, „In vivo“, nämlich im Lebenden, die Krankheitsprozesse zu beobachten und seinen persönlichen Kampf dagegen zu führen.
Das gesamte Büchlein ist geprägt von einer sehr eindrucksvollen Bestandsaufnahme des eigenen körperlichen und seelischen Befindens nach der Diagnose (Follikuläres Lymphom im fortgeschrittenen Stadium), während und nach diversen Therapien, aber auch vom wissenschaftlichen Blick im Ringen um verbesserte, innovative Möglichkeiten in der Behandlung. So entwickelte er mit seinen Kollegen tumorspezifische Impfstoffe, die leider nur teilweisen Erfolg brachten und musste sich dann doch Chemotherapien, einer autologen und anschließenden allogenen Stammzelltransplantation unterziehen.
Ungeschönt werden Höhen und Tiefen einer schwierigen Lebensphase beschrieben, angereichert mit einigen sehr beeindruckenden Gedichten und Meditationen, aber auch mit wissenschaftlichen Diskursen zu einem über die Standardtherapien hinausgehenden speziellen immunologischen Ansatz.
Paul Paulson kämpft mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln gegen die Prognose „unheilbar krank“ an, und am Ende sieht es tatsächlich so aus, als hätte er die Erkrankung endgültig besiegt. Er hat privat sein Glück gefunden, arbeitet wieder Vollzeit und widmet sich weiterhin der Forschung im Kampf gegen den Krebs.
Das empfehlenswerte Büchlein macht Mut, es liest sich gut und gibt zudem noch laienverständliche „Wissenschaftliche Hintergrundinformationen“ (Koautor: Prof. Dr. Michael Hummel, experimentelle Hämatopathologie, Charité Berlin) und hilfreiche Tipps zum Umgang mit einer solchen Erkrankung im letzten Kapitel.
Rezensent(in):
Dr. Inge Nauels, DLH-Patientenbeistand
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