Literaturliste

L‘Ultima Spiaggia – Meine letzte Hoffnung

Ausgabe:
1. Auflage 2021

Autor:
Ludwig Lübbers

Verlag:
tredition GmbH
Hamburg

Seiten:
156 Seiten

Preis:
14,99 Euro

ISBN:
978-334734553-9

Anmerkungen:

Auch in elektronischer Form erhältlich.

Rezension:

Die Diagnose einer Haarzell-Leukämie und deren Behandlung stellt für alle Menschen eine Herausforderung dar. Besonders heftig ist diese Situation für einen Menschen mit schweren körperlichen Behinderungen: so hat der Autor seit seiner Geburt beidseitig keine Hände und Unterarme und ist Beinprothesenträger. Im Zuge seiner Kindheit und Jugend hat er jedoch gelernt, mit den Einschränkungen umzugehen und hat eine Ausbildung als Lehrer absolviert. Er schätzt seine Selbständigkeit, Freiheit und Mobilität per Auto und Fahrrad sehr und ist ein glücklicher Mensch.

Nach der Diagnose und einer Zeit des aktiven Wartens und Beobachtens wurde die Haarzell-Leukämie des Autors mittels Chemotherapie erfolgreich behandelt, wobei er auch Komplikationen wie  Fieber und Probleme mit dem zentralen Venenkatheter gut überwand. Aktuell sind sechs Jahre seit der letzten Chemotherapie vergangen, in denen sein gesundheitlicher Zustand ständig kontrolliert wurde und er keinen Rückfall erlitt. Neben seinem Beruf als Lehrer ist er heute Vorstandsmitglied des Vereins Haarzell-Leukämie-Hilfe e.V.; die damalige Vorsitzende dieses Vereins hat ihm zu Beginn seiner Erkrankung Informationen und Beistand gegeben.

Von besonderer Bedeutung für das Leben des Autors ist seine mehrmonatige Reise nach Sardinien, die er ohne Begleitung vor etwa 20 Jahren unternahm. Er fuhr mit dem Auto dorthin und lebte für fast drei Monate selbständig und frei auf dem Campingplatz „L’Ultima Spiaggia“. Dabei halfen ihm viele Nutzer des Campingplatzes, dessen Besitzer sowie der Barmann – es entstanden viele Freundschaften. Er verliebte sich in diese Landschaft und insbesondere das Meer vor Sardinien. Die Rückfahrt erfolgte über Rom, wobei er hier einen Pater kennenlernte, der ihm eine neue philosophische Dimension seiner Erfahrungen mit den Menschen in Sardinien vermittelte.

Es ist die Erinnerung an diese Reise und die hier gemachten Erfahrungen, die den Autor durch die Behandlung der Haarzell-Leukämie getragen und es ihm ermöglicht haben, mit den Komplikationen der Erkrankung und der Behandlung gut umzugehen. Somit unterstreicht das Buch, dass es für eine erfolgreiche Krebsbehandlung nicht nur der körperlichen, sondern auch der psychischen Stärke bedarf.

Rezensent(in):
Dr. rer. nat. Birgit Grohs, DLH-Patientenbeistand

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