Für viele Krebspatienten ist die Erkrankung mit Trauer, Verzweiflung, Hilflosigkeit und Alleinsein verbunden und es ergibt sich häufig der Aspekt ihrer Unerträglichkeit. Wie mit der Unerträglichkeit umgegangen wird, unterscheidet sich bei den betroffenen Personen - Patienten, Angehörigen, Freunden, Ärzten, Psychoonkologen, Mitgliedern einer Selbsthilfegruppe -, dem Verlauf der Erkrankung sowie den Gedanken und Gefühlen. Somit sollte die Unerträglichkeit eigentlich ein Thema der Psychoonkologie sein. Trotzdem ist sie dort häufig ein blinder Fleck, da sie mit sozial unerwünschten Gefühlen wie Wut, Zorn, Hass, Neid, Eifersucht und Aggression, dem ungelebten Leben und dem Bösen verbunden ist. Mittelfristig muss eine fortschrittliche Psychoonkologie jedoch den Anspruch haben, den mit der Unerträglichkeit verbundenen Gefühlen insbesondere im Kontext einer Krebserkrankung Raum zu geben.
Diesen Aspekten widmete sich der Vortrag „Das Unerträgliche unerträglich sein lassen“ von Professor Dr. Volker Beck, Hochschule Darmstadt, bei der DLH-Fortbildungsveranstaltung am 12. März 2022. Eine Zusammenfassung findet sich in dem Infoblatt "Das Unerträgliche unerträglich sein lassen".