Chronische Myeloische Leukämie (CML)
Bei der Chronischen Myeloischen Leukämie (CML) handelt es sich um eine langsam fortschreitende Leukämie. Sie ist eine Erkrankung des höheren Lebensalters. Bei vielen Patienten wird die Erkrankung im 6. Lebensjahrzehnt diagnostiziert. Es können aber auch schon junge Menschen an Chronischer Myeloischer Leukämie erkranken. Pro Jahr und 100.000 Einwohner treten in Deutschland etwa 1,2 - 1,5 Neuerkrankungen auf. Die Chronische Myeloische Leukämie macht ungefähr 12% aller Leukämien bei Erwachsenen aus.
Bei der Chronischen Myeloischen Leukämie sind myeloische Vorläuferzellen von einer Veränderung des genetischen Materials betroffen.
Kennzeichnend für die Chronische Myeloische Leukämie ist das „Philadelphia-Chromosom“. Hierbei handelt es sich um ein verkleinertes Chromosom 22, das durch den Austausch eines Chromosomenabschnitts mit dem Chromosom 9 gebildet wird. Durch den Austausch entsteht ein „neues“ Gen (BCR::ABL1), das zur Bildung einer Tyrosinkinase als ein Enzym mit erheblicher biologischer Aktivität führt: Es ruft eine unkontrollierte Zellvermehrung hervor.
Betroffene mit Chronischer Myeloischer Leukämie haben bei Diagnosestellung oftmals gar keine Symptome. Die Symptome können aber auch so unspezifisch sein, dass sie zunächst nicht mit einer Erkrankung in Verbindung gebracht werden. Dabei handelt es sich beispielsweise um: Abgeschlagenheit, Leistungsminderung, Oberbauchbeschwerden, Blässe, Kurzatmigkeit, Gewichtsabnahme, Appetitverlust, Fieber, Nachtschweiß und depressive Verstimmung.
Bei der Chronischen myeloischen Leukämie werden nach der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zwei Phasen unterschieden: die chronische Phase und die Blastenkrise. In der chronischen Phase sind die weißen Blutkörperchen erhöht, aber sie haben einen normalen Reifungsgrad. Wenn die Blasten das Blut überschwemmen, handelt es sich um eine Blastenkrise. Erfreulicherweise kommt dies heute nur noch bei ungefähr 1 - 2 % der Patienten mit Chronischer Myeloischer Leukämie pro Jahr vor - wenn das Ansprechen auf die Therapie nicht gut ist.
Weitergehende Informationen zur Chronischen Myeloischen Leukämie sowie ihrer Behandlung finden sich in dfolgender Literatur:
DLH-Broschüre „Chronische Myeloische Leukämie (CML) - Ratgeber für Patienten“
Broschüre „Diagnostik bei chronischer myeloischer Leukämie - Was Patienten über hämatologische, zytogenetische und molekulare Untersuchungen wissen sollten“ der Deutschen CML-Allianz
DLH-Infoblatt „Chronische Myeloische Leukämie (CML)“
DLH-Infoblatt „Imatinib, Nilotinib, Dasatinib, Bosutinib, Ponatinib und Asciminib: Der Umgang mit den Nebenwirkungen bei der Behandlung der Chronischen Myeloischen Leukämie (CML)“.
Einschlägige Informationen finden sich zudem in der Onkopedia-Leitlinie
„Chronische Myeloische Leukämie (CML)“,
die sich allerdings als Empfehlung der Fachgesellschaft zur Diagnostik und Therapie hämatologischer und onkologischer Erkrankungen primär an Ärzte richtet.