Akute Myeloische Leukämie (AML)

Bei der Akuten Myeloischen Leukämie (AML) handelt es sich um eine aggressive Leukämie, die unbehandelt zum baldigen Tod führt. Sie ist eine Erkrankung des älteren Menschen. Zumeist sind diese bei Krankheitsbeginn älter als 60 Jahre. Pro Jahr und 100.000 Einwohner treten in Deutschland etwa 3 Neuerkrankungen auf. 

Bei der Akuten Myeloischen Leukämie kommt es zu einer Verschlechterung des Allgemeinbefindens mit Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Fieber, Gelenk- und Knochenschmerzen sowie Bauchschmerzen. Weitere Symptome gehen auf eine zu geringe Zahl normaler Blutzellen zurück. So führt ein Mangel an roten Blutkörperchen (Erythrozyten) zu Müdigkeit, Blässe, Schwächegefühl und Kurzatmigkeit.  Bei einem verminderten Wert an weißen Blutkörperchen (Leukozyten) steigt die Infektneigung. Besonders betroffen sind der Mund und Rachenraum, die Haut und die Lunge. Aufgrund eines deutlichen Mangels an Blutplättchen (Thrombozyten) kann es verstärkt zu Blutungen wie Nasen- und Zahnfleischbluten, blauen Flecken und kleinen punktförmigen Einblutungen in der Haut (Petechien) kommen. Aufgrund des Gewebs- und Organbefalls können sich die Lymphknoten, Milz und Leber vergrößern. Der Befall des Zentralnervensystems kann mit Kopfschmerzen mit und ohne Erbrechen und Sehstörungen einhergehen. Zudem kann es bei einer bestimmten Form der Akuten Myeloischen Leukämie zu einem ungewöhnlich starken Wachsen des Zahnfleischs kommen. Charakteristisch ist die deutliche Verschlimmerung der Symptome innerhalb kurzer Zeit.

Bei der Akuten Myeloischen Leukämie sind die myeloischen Blasten als sich rasch vermehrende Vorläuferzellen der roten Blutkörperchen, Blutplättchen und der Granulozyten und Monozyten von einer Veränderung des genetischen Materials betroffen (bei den Granulozyten und Monozyten handelt es sich um spezielle Formen der weißen Blutkörperchen). Durch die genetische Veränderung kommt es zu einer unkontrollierten Vermehrung dieser Zellen. Sie verteilen sich über das Blut mit einem möglichen Befall anderer Organe wie der Haut und des Nervensystems.

Weitergehende Informationen zur Akuten Myeloischen Leukämie und ihrer Behandlung finden sich in folgender Literatur:  
DLH-Broschüre „Akute Myeloische Leukämie (AML) - Ratgeber für Patienten“
DLH-Infoblatt „Akute Myeloische Leukämie (AML) I“, 
DLH-Infoblatt „Akute Myeloische Leukämie (AML) II“ 
DLH-Infoblatt „Neues in der Diagnostik und Therapie der AML“ 
Broschüre „Die Akute Myeloische Leukämie (AML) des Erwachsenen“ der Leukämiehilfe RHEIN-MAIN e.V. 

Einschlägige Informationen finden sich zudem in der Onkopedia-Leitlinie 
„Akute Myeloische Leukämie (AML)“,  
die sich allerdings als Empfehlung der Fachgesellschaft zur Diagnostik und Therapie hämatologischer und onkologischer Erkrankungen primär an Ärzte richtet.