Akute Lymphatische Leukämie (ALL)
Bei der Akuten Lymphatischen Leukämie (ALL) handelt es sich um eine aggressive Leukämie, die unbehandelt innerhalb weniger Monate zum Tod führt. Sie ist die häufigste Leukämie im Kindesalter mit einem Erkrankungsgipfel zwischen dem 3. und 7. Lebensjahr. Im Erwachsenenalter erkranken die meisten Patienten im Alter von etwa 40 Jahren. Pro Jahr und 100.000 Einwohner treten in Deutschland 1,5 Neuerkrankungen auf.
Bei der Akuten Lymphatischen Leukämie kommt es zu einer Verschlechterung des Allgemeinbefindens mit Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Fieber, Gelenk- und Knochenschmerzen sowie Bauchschmerzen. Weitere Symptome gehen auf eine zu geringe Zahl normaler Blutzellen zurück: Nasenbluten, Zahnfleischbluten, blaue Flecken und punktförmige Einblutungen in der Haut, Infektionen insbesondere der Lunge und Harnwege sowie Blässe, Schwächegefühl und Kurzatmigkeit. Aufgrund des Gewebe- und Organbefalls vergrößern sich die Lymphknoten, Milz und Leber. Außerdem können Kopfschmerzen mit und ohne Erbrechen und möglicherweise Lähmungen der Augen und Gesichtsmuskeln auftreten. Charakteristisch ist die deutliche Verschlimmerung der Symptome innerhalb von Tagen bis wenigen Wochen.
Bei der Akuten Lymphatischen Leukämie sind die lymphatischen Blasten, die Vorläuferzellen der Lymphozyten, von einer Veränderung des genetischen Materials betroffen. In der Folge kommt es zu einer unkontrollierten, raschen Vermehrung dieser Zellen. Lymphozyten sind bestimmte weiße Blutkörperchen, die der Immunabwehr dienen.
Weitergehende Informationen zur Akuten Lymphatischen Leukämie sowie ihrer Behandlung finden sich in folgender Literatur:
DLH-Infoblatt „Akute Lymphatische Leukämie (ALL)“
Broschüre „Die akute lymphatische Leukämie (ALL) des Erwachsenen“ der Leukämiehilfe RHEIN-MAIN e.V.
Einschlägige Informationen finden sich zudem in der Onkopedia-Leitlinie
„Akute Lymphatische Leukämie (ALL)“,
die sich als Empfehlung der Fachgesellschaft zur Diagnostik und Therapie hämatologischer und onkologischer Erkrankungen allerdings primär an Ärzte richtet.
