Non-Hodgkin Lymphome (NHL) stellen die sechst- bzw. siebthäufigste Tumorerkrankung bei Frauen respektive Männern dar. Die klinisch und biologisch heterogene Gruppe umfasst indolente und aggressive NHLs. Je nach Subtyp sowie Verlauf und Therapieansprechen der Erkrankung erhalten die Patienten unterschiedliche Behandlungsregime, die von mehreren Zyklen Immunchemotherapie bis hin zu autologen oder allogenen Stammzelltransplantationen und neueren zellulären Therapien wie CAR-T-Zelltherapien in der rezidivierten und refraktären Situation reichen und durch eine Bestrahlung ergänzt werden können. Aufgrund der Heterogenität der Patientenpopulationen und der Behandlungsregime ist auch mit einer großen Bandbreite an möglichen Kurz- und Langzeittoxizitäten und Auswirkungen auf die Lebensqualität zu rechnen.
Bisher ist wenig zur Auswirkung einer aggressiven NHL-Erkrankung und der verschiedenen Behandlungsregime auf die Lebensqualität spezifischer Patientenpopulationen bekannt. Insbesondere die Lebensqualität junger Krebspatienten wurde bisher vor allem entitätsunabhängig betrachtet, in vielen Studien wurden keine altersbedingten Subgruppen gebildet. Es ist jedoch naheliegend, dass junge Patienten mit aggressiven NHL, die am Anfang ihrer beruflichen Karrieren und Familiengründungen stehen und selten über hohe finanzielle Rücklagen verfügen, in ganz anderer Weise von der Erkrankung betroffen sind als Patienten in der zweiten Lebensdekade.
Vor diesem Hintergrund werden in der Beobachtungsstudie „Leben mit Lymphom“ mit Hilfe eines standardisierten Fragebogens Daten zur Lebensqualität zunächst bei Patientinnen und Patienten mit aggressivem NHL erhoben, um Langzeitauswirkungen der Erkrankung und Einflussgrößen wie Therapieregime, Jahrzehnt der Behandlung und Nebenerkrankungen besser zu verstehen. Teilnehmen können in einer ersten Untersuchung Patienten im Alter zwischen 18 und 60 Jahren, bei denen mindestens drei Jahre seit Beendigung ihrer Therapie vergangen sind. Das Ausfüllen des Fragebogens nimmt maximal 30 Minuten in Anspruch und kann online oder in Papierform erfolgen.
Weitere Informationen sind dem Studienflyer zu entnehmen. Interessierte Patienten können sich unter www.junges-krebsportal.de/portal registrieren. Bei Fragen oder Anmerkungen zu dem Projekt können selbstverständlich die Projektleiter Prof. Björn Chapuy, PD. Dr. Karin Hohloch oder Dr. Rebecca Wurm-Kuczera an der Universitätsmedizin der Georg-August-Universität Göttingen kontaktiert werden.